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Gesine Glück / Strategist

LET'S FACE IT - THE ERA OF CHANGE IN FASHION

ZEITGEIST

Mode hat die große Kraft, Botschaften zu übermitteln und Statements zu setzen. Mode ist Abgrenzung und Zugehörigkeit, Bewegung und Gegenbewegung, ist und bleibt ein wichtiger Weg uns auszudrücken.

Gabrielle Chanel befreit die Frauen von ihrem Korsett, die Haute Couture feiert die hohe Schneiderkunst, Pret-a-Porter die Demokratisierung der Mode, Fast Fashion aber beraubt Mode ihrer Bedeutung, um im Sinne des Fast Foods schnelles, kurzlebiges ‚Glück‘ zu verkaufen. Die rasante Suche nach immer schnellerem Glück – der Spiegel unserer Zeit – vor Corona. Diese Entwicklung hätte wahrscheinlich auch ohne die derzeitige Pandemie früher oder später zu einem Kollaps geführt, doch die abrupte Unterbrechung der weltweiten Lieferketten, die zunächst nicht stattfindenden Fashion Shows oder die sich im Einzelhandel ‚auftürmenden‘ Warenbestände haben ihren Beitrag zum finalen ‚Neudenken‘ geleistet.

SLOW FASHION

Das Neudenken wird in den 2000ern eingeleitet durch das Konzept Slow-Fashion mit den Maximen REUSE, REDUCE, RECYCLE und den Trend MINIMAL LIFE, das bewusste Leben mit einer begrenzten Anzahl von ‚Dingen‘, ermöglicht durch die zunehmende Digitalisierung des Alltags (meine Bücherwand, meine Musiksammlung, mein Fotoalbum…) gestützt durch Kampagnen wie ‚DON‘T BUY THIS JACKET‘, Patagonia 2011.

CHANGE

Die Wichtigkeit der Trendforschung wird deutlich durch die massive Reaktion im Netz auf den von Matthias Horx verfassten Text DIE ZUKUNFT NACH CORONA (Kolumne future minds auf www.horx.com). Er stellt klar heraus, die Zukunft ändert gerade ihre Richtung. Diesen entscheidenden Wandel zeigt auch die McKinsey Studie THE STATE OF FASHION 2021. Für die Modeindustrie bedeutet das, drei Themen zentral und fokussiert in Angriff zu nehmen:

1) DTC-Ansatz forcieren bei gleichzeitiger Integration des Offline-Handels u.a. durch das Öffnen der Fashion Weeks und die Integration in das städtische Leben der Modemetropolen. Ein erfolgreiches Beispiel ist der seit Jahren für die allgemeine Öffentlichkeit zugängliche Salone del Mobile in Mailand.

2) Daraus abgeleitet eine nachfragegesteuerte, reduzierte Sortimentskomplexität auf Basis einer radikal neu gedachten, transparenten Kalkulation.

3) Transparente und zirkulare Wertschöpfungsketten, die sicherstellen, dass Umweltschutz und soziale Gerechtigkeit weiterentwickelt werden.

Nutzen wir die Krise als Chance. Unterstützen wir den bereits begonnenen Prozess. Mode darf wieder begeistern. Lieblingsstücke statt Trash. Let’s face it.

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